Normalerweise wird Erlebtes vom Gehirn verarbeitet und ad acta gelegt. Negative oder gar traumatische Erlebnisse können jedoch psychische Wunden hinterlassen. Sind diese Wunden geringfügig, kann das Gehirn sie ohne Hilfe bewältigen, so wie der Körper eine kleine Schnittwunde selbständig heilt.
Sind diese Verletzungen allerdings schwerwiegend, können sie die Selbstheilungskräfte des Gehirns überschreiten – das Erlebte wird in
unverarbeiteter Form (gewissermaßen in Rohdaten) im Gehirn abgelegt und durch ähnliche Situationen immer wieder unkontrolliert evoziert.
Dadurch kann es zu allen denkbaren Störungen, Ängsten und Blockaden kommen: Das weitere Leben steht im Schatten des Erlebten. Hier hilft
EMDR bei der Bewältigung.
Die schnelle und hohe Wirkweise von EMDR macht es zum idealen Instrument für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen. Wenn man heute in Zeitungen von
Amokläufern oder Sparkassenüberfällen liest, kann man deshalb davon ausgehen, dass fast immer sofort EMDR-Therapeuten hinzugerufen werden, um im Rahmen einer therapeutischen Erstintervention die
Opfer und Augenzeugen zu behandeln.
In seiner ursprünglichen Form sah das Setting vor, daß der Klient mit seinen Augen den Bewegungen der Hand des Therapeuten
folgt, während er gleichzeitig mit seiner Wahrnehmung auf einen speziellen inneren Fokus gerichtet ist. Da das Verfahren sich am Anfang ausschließlich der Augenbewegungen bediente, erhielt es den
Namen EMDR. Heute gibt es neben den klassischen Augenmustern noch differenziertere Bewegungen sowie auch auditive und kinästhetische Stimulationsformen. Die unterschiedlichsten Langzeitstudien mit EMDR weisen nach, dass dieses Verfahren schneller und besser
wirkt, als sämtliche anderen bekannten Therapiekonzepte.
In meiner eigenen Praxis bestätigen sich diese Ergebnisse.
Das Arbeiten mit EMDR ist ein spannender Prozeß, bei dem Klient und Therapeut gleichermaßen die Veränderungen wahrnehmen
können.
Milton Erickson hat schon gesagt: „Es ist in der Therapie nie verkehrt, wenn nicht nur der Therapeut mitbekommt, daß sich beim Klienten etwas verändert hat“.
Gerade hier liegt eine absolute Stärke von EMDR.
Ich habe in meiner bisherigen Praxis kein Verfahren kennengelernt, dass so schnell so intensiv wirkt – auf
jeder Ebene.
In den Studien wird viel Wert darauf gelegt, ehemalige Klienten nach längeren Zeiträumen erneut zu befragen. Und die Ergebnisse sind mehr
als zufriedenstellend. Insbesondere, weil der Therapieerfolg innerhalb weniger Sitzungen erreicht wird – oftmals genügen zwei bis vier Sitzungen.
Dennoch ist EMDR kein Wundermittel. So macht es keinen Sinn, einen Klienten zu behandeln, der nicht bereit ist, den sekundären
Krankheitsgewinn aufzugeben.Gutachten zur wissenschaftlichen Anerkennung
Hier können Sie das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie zur wissenschaftlichen Anerkennung von EMDR einsehen: